Ayurveda

Ayurveda, die Lehre vom langen Leben, ist das über 5.000 Jahre alte Medizinsystem der Inder. Diese altindische Heilkunst ist weltweit hoch angesehen. Sie regt die Menschen dazu an, sich typgerecht zu ernähren und einen gesundheitsfördernden Tagesablauf zu praktizieren.

 

Ayurveda © Hemeroskopion - Fotolia.com

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Sowohl Heilmethode als auch gesunde Lebensweise

Ayurveda, das älteste überlieferte Medizinsystem der Menschheit ist für Personen, die sich nicht als Maschine erleben, die „repariert“ werden muss, wenn sie einmal nicht gut „funktioniert“. Ayurveda ist für Menschen, die den Ursachen für ihr schlechtes Befinden und ihrer Krankheit auf den Grund gehen und an der Wurzel behandeln wollen. Wer erkannt hat, dass Gesundheit die Voraussetzung ist, das eigene Leben kreativ zu gestalten, beschäftigt sich unter anderem mit Ayurveda. Dieser Mensch ist bereit, seinen Lebensstil und seine Ernährung zu ändern, um die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ayurveda ist sowohl eine Heilmethode als auch eine angenehme Art, gesund zu leben. Es ist eine alltagstaugliche Lebensart, die mit wenig Mehraufwand auch Berufstätige oder Frauen mit Kindern verwirklichen können.

Die „Mutter aller Heilkünste“

Ayurveda, das traditionelle altindische Medizinsystem, wird als „Mutter aller Heilkünste“ bezeichnet. Seine Wurzeln liegen in den Veden, den uralten Schriften der Inder. Neben der Gesundheitsphilosphie befassen sich diese in Sanskrit verfassten Abhandlungen auch mit Astrologie, Astronomie, Mathematik und anderen Wissenschaften, die den Menschen unterstützen sollen, im Einklang mit den Gesetzen der Natur zu leben.

Eine Volksmedizin

Ayurveda ist keine tote Wissenschaft, sondern eine Volksmedizin, die sich mit den Menschen und ihren Bedürfnissen ständig weiter entwickelt. Die ayurvedische Philosophie ist an keine Religion, Sekte oder esoterisches System gebunden. Sie hat aber im Laufe von über 5.000 Jahren alle anderen bekannten Heilmethoden beeinflusst. Sogar Hippokrates, der Begründer der westlichen Medizin, baute vermutlich sein gesamtes medizinische System auf Ayurveda auf. Auch viele Empfehlungen und Rezepte der alten Klostermedizin, wie der von Hildegard von Bingen, decken sich mit ayurvedischen Grundsätzen.

Gut zu kombinieren mit anderen Heilmethoden

Ayurveda bietet für die meisten Gesundheitsprobleme einen Lösungsansatz. Ayurveda-Experten betonen, dass Ayurveda gut mit anderen alternativen Heilmethoden und mit der Schulmedizin gut kombiniert werden kann. Selbst Schulmediziner erkennen das große Potential von Ayurveda zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte bei ihren Patienten. Spezielle Ayurveda-Ärzte verfügen über eine 5jährige Ausbildung.

Eine Lebensform und mehr als Wellness

Ayurveda ist in erster Linie eine Lebensform, die die Gesundheit erhalten kann und versucht, Krankheiten zu vermeiden. Bei akuten Krankheitssymptomen ist auf alle Fälle ein Arzt aufzusuchen. Ayurveda ist mehr als Wellness, denn vorrangiges Ziel ist nicht Krankheiten zu heilen, sondern diese durch gesunde Lebensweise und Stärkung seelisch-geistiger und körperlicher Selbstheilungskräfte erst gar nicht entstehen zu lassen.

Ayurveda-Kur: eine wirkungsvolle Therapiemaßnahme

Zu einer Ayurveda-Kur gehören neben den Wellness-Ölmassagen auch das Kernstück der Kur, die Panchakarma-Reinigung. Panchakarma gilt als die wirkungsvollste Therapiemaßnahme des Ayurveda. Diese aufwändige Kur kann nicht zu Hause durchgeführt werden, sondern nur in einer dafür spezialisierten Klinik oder einem Hotel mit Kurabteilung.

Bei der ersten Untersuchung findet der Ayurveda-Arzt durch Puls-, Augen-, Zungen- und Antlitzdiagnose heraus, welches Dosha (Vata, Kapha, Pitta) beim Patienten überwiegt, ob es gestört ist und verordnet dann verschiedene Maßnahmen, um den Körper von innen heraus zu reinigen. Als Dosha werden die drei grundlegenden Bio- oder Grundenergien (auch Körper- oder Konstitutionstypen) des Menschen bezeichnet.

In der ersten Therapiemaßnahme lösen Ölmassagen, Schwitzkuren und eine verdauungsfördernde Diät Giftstoffe im Organismus. Anschließend werden freigesetzte Gifte mit Abführmitteln, Einläufen, therapeutischem Erbrechen, Kräutertees und flüssigem Ghee (geklärte Butter ohne Milchanteile), Augen-, Ohren- und Nasenspülungen sowie Aderlass, Blutegel oder Schröpfen ausgeleitet.

Tröstlich bei all diesen Prozeduren ist jedoch die liebevolle und fürsorgliche Zuwendung des medizinischen und Pflegepersonals, die sanften Ölmassagen und das Wissen, dass man sich hinterher wie neugeboren fühlen wird. Eine sinnvolle Ergänzung dieser Anwendungen sind Meditation, Yoga- und Atemübungen.

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