Chi-Gong

Ebenso wie das Tai Chi befasst sich das Qui Gong, Chigong oder Chi Gung mit meditativen Bewegungen, bei denen eine Lenkung und Vermehrung des Chi erzielt werden soll. Diese meditative Bewegungsform umfasst viele Richtungen und stammt aus China. Von stillen Atemübungen ohne sichtbare Bewegung bis hin zu meditativen Vorstufen von Kampfkunstübungen sind verschiedenste Ausrichtungen des Chi Gong bekannt. Jeder Chi Gong-Lehrer lehrt andere Inhalte und Formen. Sie alle beziehen sich auf das so genannte Chi, den Energiefluss im Körper. Er verläuft der chinesischen Tradition nach entlang verschiedener Meridiane, die auch die Akupunktur nutzt.

Qi-Gong © zhu difeng - Fotolia.com

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Chi-Gong gegen Stress

Im Wellness-Zeitalter praktizieren immer mehr stressgeplagte Menschen Meditation, Yoga oder Chi Gong. In China sieht man häufig frühmorgens oder nach Feierabend auf sich selbst konzentrierte Menschen an öffentlichen Plätzen Chi Gong üben. Hunderte von Menschen vollführen in harmonischer Stille die gleichen fließenden Bewegungen. Bei uns veranstalten Volkshochschulen, Sportvereine und private Sportschulen Chi Gong-Kurse. Oftmals kommt man in einer Wellness-Einrichtung, einer Sportschule oder einer Reha-Klinik erstmals damit in Berührung. Die wohltuende Stille, das Zusammensein mit anderen und die fließenden Bewegungen versetzen einen in einen Zustand der inneren Balance. Sie wirken harmonisierend und ausgleichend. Das ausgeklügelte System des Chi Gong ist in China seit Jahrhunderten tradiert worden und erreichte den Westen erst in den siebziger Jahren in größerem Umfang. Seither üben sich Menschen jeden Alters in den einzelnen Bewegungen. Da es sogar Chi Gong-Übungen für Bettlägerige gibt, kann faktisch jeder bis ins hohe Alter Chi Gong ausüben. Gewisse Einschränkungen für die Übungspraxis gibt es aber doch: Bei akuten oder entzündlichen Erkrankungen ist das Trainieren von Chi Gong nicht empfehlenswert.

Chi Gong als Bestandteil der eigenen Wellness-Strategie

Chi Gong und Wellness passen perfekt zusammen. Beide legen den Fokus auf Wohlbefinden, Entspannung, Beweglichkeit und Gesundheitserhalt. Bei den Chinesen wurde Gesundheitsvorsorge immer wichtiger genommen als bei uns. Chinesische Ärzte wurden früher nur bezahlt, wenn ihre Patienten nicht krank wurden. Vorbeugung war wichtiger als therapeutische Maßnahmen im Krankheitsfalle. Die Ursprünge des Chi Gong sind aber auch eng mit religiös-spirituellen Kontexten verbunden. Einflüsse aus dem Buddhismus, dem Daoismus und dem Konfuzianismus sind im Chi Gong zu finden. Chi Gong wurde und wird in vielen Klöstern als Bewegungsmeditation ausgeübt. Den heutigen Namen bekam diese Form der meditativen Bewegung aber erst in den 1950er Jahren. Man benennt heute einzelne Stile und Übungssequenzen unterschiedlich. Viele neue Stilarten wurden auf der Basis der tradierten Formen entwickelt. Die chinesische Medizin und die bekannten Kampfkünste waren spürbare Einflussgeber bei einigen Formen des Chi Gong.

Anwendungsgebiete und positive Effekte

Im Zentrum aller Chi Gong Übungen steht eine Harmonisierung und Stabilisierung des Energieflusses. Der Begriff „Chi“ symbolisiert die Lebenskraft, die ihr sichtbarstes Erkennungszeichen durch den Atem bildet. Der zweite Begriffsteil „Gong“ kann mit Arbeit, aber auch mit „Fertigkeit“ und „Können“ übersetzt werden. Man spricht den Chi Gong Übungen eine gewisse Heilkraft zu, weswegen einige deutsche Krankenkassen bei bestimmten Indikationen auch die Kurskosten übernehmen. Die Vielfältigkeit der Chi Gong Übungen ist faszinierend, aber man kann sich auch ein ganzes Leben lang mit nur einer Übungssequenz befassen. Der gesundheitliche Nutzen entsteht über längere Zeit. Chi Gong sorgt unter anderem dafür, dass man besser schläft, entspannter arbeitet, konzentrierter ist, niedrigeren Blutdruck hat, stressresistenter wird und den Körper beweglich hält. Eventuell bestehende Ungleichgewichte werden durch den harmonischen Fluss des Chi ausgeglichen. Es gibt Übungen, die in Einklang mit den Jahreszeiten stehen und andere, die sich speziell einem Organ wie der Leber widmen. Auch in den Wechseljahren kann man mit Chi Gong eine Harmonisierung erzielen. Auch zu spirituellen Zwecken kann man Chi Gong neben der Meditation üben. Nach langen Meditationssitzungen wirken die Chi Gong-Übungen entspannend, belebend, die Muskeln dehnend und entlastend auf die Wirbelsäule. Das in China häufig praktizierte moderne Gesundheits-Chi-Gong ist längst auch in unseren Wellnessresorts angekommen.

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