BCAA vs AMNIO

Diskutiere BCAA vs AMNIO im Supplements / Nahrungsergänzungen Forum im Bereich Ernährung; Als bis vorkurzen dachte ich dass BCAAs dass selbe sind wie Amino's, bis ein Freund mich darauf hingewiesen hat dass es sich doch um völlig...

  1. #1 exellance, 06.01.2007
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    Als bis vorkurzen dachte ich dass BCAAs dass selbe sind wie Amino's, bis ein Freund mich darauf hingewiesen hat dass es sich doch um völlig unterschidliche Substanzten handelt!!!


    Nun was ist BCAA und AMNIO, beide enthalten doch verzweigtkettige Aminosäuren, oder nicht????
     
  2. #2 Daymate, 06.01.2007
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    fraggles kann dir das sicher genau aufbröseln, aber dazu gibt auch schon nen anderen thread.

    die antwort auf viele fragen: die suchfunktion :prof:
     
  3. #3 Sensation White, 06.01.2007
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    BCAA sind BranchedChainAcidAminos

    Ich hoff ich weiss es noch so genau..

    BCAA enthalten die 3 wichtigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin.

    Ich nehme 5 BCAA vor und 5 BCAA nach dem Training.


    Hier die Unterschiede


    Wofür steht "BCAA"?
    BCAA ist die englische Abkürzung für branched chain amino acids.
    Was sind BCAA's?
    BCAA's sind spezielle Aminosäuren.
    Es gibt insgesamt 3 verschiedene BCAA's:

    Leucin
    Isoleucin und
    Valin
    Der Unterschied zu "normalen" Aminosäuren liegt darin, dass sie nicht in der Leber, sondern schon in der Muskelzelle verstoffwechselt werden.
    Was bewirken BCAA's?
    Große Belastungen, zum Beispiel hartes Training, erfordern BCAA's, um die verlorengehenden Aminosäuren Glutamin und Alanin wieder zu synthetisieren und so einen katabolen, also einen eiweißabbauenden Zustand zu vermeiden. BCAA's werden zum Aufbau fast aller Proteine benötigt. Etwa 35 % der Muskulatur besteht aus BCAAs. Sie sind außerdem maßgeblich am Transport von Stickstoff und Energie zwischen Muskulatur und Leber beteiligt. Sie können dabei reversibel zu den entsprechenden Ketosäuren umgewandelt werden (Desaminierung/Aminierung). Ihre Hauptmenge wird allerdings im Energiestoffwechsel verbraucht.

    Warum brauche ich BCAA's?
    Wenn man hart trainiert oder starken körperlichen Belastungen ausgesetzt ist, dann hat der Körper einen erhöhten Bedarf an BCAA's. Vor dem Training eingenommen, dienen BCAA's der Energiegewinnung.
    Ein Teil des Leucins wird hierbei zur Bildung von Alanin verwendet, das in der Leber zur Glukosesynthese eingesetzt wird. Der andere Teil wird in Form von Ketonsäure im Muskel zu Energie verbrannt.
    BCAA's haben also einen anti-katabolen Effekt und sind ein wichtiger Bestandteil der Muskelzellen.






    Was sind Aminosäuren?
    Proteine setzen sich aus bis zu 20 Aminosäuren zusammen. Sie sind also Hauptbestandteil der Proteine. Aus den nur 20 Aminosäuren kann eine außerordentlich große Vielfalt von Proteinen hervorgehen, die über 5000 liegt.
    Was bewirken Aminosäuren?
    Aminsoäuren ergänzen in besonders intensiven Trainingsphasen die Proteinzufuhr. Der Körper benötigt eine hohe Menge an Aminosäuren, da sie mehrere Funktionen haben.
    Sie sind nicht nur für die Proteinsynthese zuständig, selbst zum Energiegewinn werden BCAA's herangezogen, wenn nicht genügend Kohlenhydrate zur Verfügung stehen.
    Die Einnahme der Anminosäuren sollte immer nach dem Training stattfinden, am besten zu einer Mahlzeit.

    Warum brauche ich Aminosäuren?
    Der menschliche Köprer hat einen Aminosäurepool von etwa 100 g. Ein 2-stündiges Kraftausdauertraining führt zu einem Aminosäureverlust von ungefähr 20 g, ein 3-stündiger Marathonlauf sogar von 40 g. Die Proteinsynthese wird durch Abbau des Aminosäurepools stark beeinflusst und kann den Muskelaufbau gefährden. Selbst durch die Reduzierung einer einzelnen zur Verfügung stehenden Aminosäure kann die Verwertbarkeit der anderen Aminosäuren um die gleiche Proportion vermindert werden.
    Außerdem können Regeneration und Leberfunktion gehemmt werden. Besonders als Sportler muss man daher darauf achten, dass man dem Körper stets genügend Aminosäuren zur Verfügung stellt.

    Welche Aminosäuren sind für mich besonders wichitg?
    Die wichtigen 20 Aminosäuren, aus denen Proteine bestehen, lassen sich in 2 Gruppen unterteilen:


    Essentielle Aminosäuren und
    Nichtessentielle Aminosäuren
    Die essentiellen Aminosäuren können nicht vom Körper selbst produziert werden. Sie müssen daher mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden. Da aber meist nicht alle essentiellen Aminosäuren aufgenommen werden, empfiehlt sich die Einnahme von Aminosäuren in Form von Tabs (amino tabs) oder von Flüssigkeit (amino liquid).
    Nichtessentielle Aminosäuren kann der Körper selbst herstellen. Allerdings benötigt er hierfür genügend Protein.
    Die essentiellen Aminosäuren:

    Isoleucin (BCAA) - Mangel bewirkt Verlust von Muskelmasse
    Leucin (BCAA) - verhindert Ermüdung, unterstützt Heilungsprozesse
    Lysin - stärkt das Immunsystem, wichtiger Bestandteil der Proteinsynthese
    Methionin - lindert Stress, regeneriert Leber und Niere
    Phenylalanin - hilft bei Eliminierung von Schadstoffen durch Niere und Blase, wirkt anregend
    Threonin - wichtig für die Produktion von Antikörpern und Immunglobinen
    Tryptophan - wirkt entspannend
    Valin (BCAA) - liefert Energie für die Muskelzellen
    Die nichtessentiellen Aminosäuren:
    Alanin - reguliert den Blutzuckerspiegel, wichtig für Harnstoffsynthese und Energiebereitstellung
    Arginin - stärkt das Immunsystem, wird für den Leberstoffwechsel benötigt
    Asparagin - wichtig für die Bildung von DNS und für die Umwandlung von Kohlenhydraten in Glucose und schließlich in Glycogen
    Asparaginsäure - wie Asparagin
    Cytein - wichtig für Wachstum von Haut und Haaren, beschleuinigt Heilungsprozess
    Glycin - mindert Abbau von Bindegewebe
    Glutamin - verbessert die Regeneration und die Anabolie
    Glutaminsäure - wie Glutamin
    Histidin - wichtig für die Produktion von Blutkörperchen
    Prolin - wichtig für Sehnen, Gelenke und Herz
    Serin - wichig für Energieversorgung, Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung
    Tyrosin - wichtig für die Funktion von Nebennieren-, Schild- und Hirnanhangdrüse, regelt in späterer Form Blutdruck und Harnausscheidung
     
  4. #4 taattoo1976, 06.01.2007
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    Ist es ok wenn man sich verschiedene Aminos zusammen zuführt?

    Also ich nehme Aminos aus Ei,Kartoffeln,Molke und Soja,nennt sich dann Multi-Amino taps.BCAA`S sind natürlich auch dabei.Ich habe halt mal gelesen das es von Vorteil ist sich unterschiedliche Aminos zuzuführen!? :confus:
     
  5. #5 Anonymous, 06.01.2007
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    BCAA´s – The missing link in der Sporternährung


    Neben Creatine und Protein sind die „verzweigtkettigen = branched chain amino acides, kurz: BCAA´s (L-Leucine, L-Valine, L-Isoleucine) und Glutamin die Lieblings-Supplements der Leistungssportler, wobei dies – vor allem für die BCAA´s auch mit gutem Recht so ist.


    Ernährungsphysiologie:

    Die BCAA´s sind essentielle (unbedingt notwendige) Aminosäuren, die überwiegend zum Aufbau von Köperproteinen bzw. Körpergewebe gebraucht werden. Während andere essentielle Aminosäuren großteils auch für den Aufbau von biologisch aktiven Molekülen (Hormone etc.) benutzt werden, sind die BCAA´s wirklich hauptsächlich „Baumaterial“ von Körpergeweben (Muskeln, Organe usw.).

    Dementsprechend ist eine ausreichende BCAA-Versorgung unbedingt notwendig um den Aufbau und Erhalt des Muskelgewebes (35% der kontraktilen Proteine der Muskulatur bestehen aus BCAA´s) zu gewährleisten.

    Sie sind aber nicht nur das reine Baumaterial für Körperzellen, sondern sie unterstützen bzw. forcieren den (Muskel) Zellaufbau auch durch ihre so genannte „insulogene Wirkung“, indem sie unabhängig von Kohlenhydraten die Synthese des anabolsten Hormones Insulin verbessern.

    Gleichzeitig sind die BCAA´s auch „antikatabol“ indem sie, besonders bei einem Glykogenmangel über den Glukose-Alanine-Zyklus, zu nichtessentiellen Aminosäuren, vor allem Alanin, aber auch zum essentielle Glutamin endogen, also vom Organismus selbst, umsynthetisiert werden.
    Auf diese Weise muss der Organismus nicht, bereits mühsam aufgebaute und eingelagerte Körperproteine und Aminosäuren, abbauen, sondern kann seine bestehende Substanz konservieren (anitkataboler Effekt) und den Aminosäurebedarf durch die oral zugeführten BCAA´s abdecken.
    Oral zugeführte BCAA´s sind also unter bestimmten Umständen, wie sie vor allem bei hochintensiver körperlicher Belastung (Leistungssport) und bei Stress-Situationen vorkommen, glutamin-, alanin-, körperprotein- und damit ganz allgemein körpersubstanzsparend, was man als „antikatabol“ bezeichnet.

    Anstatt hier auf die ernährungsmedizinischen BCAA-Vorteile bezüglich Herz-Kreislauf-System, Immunsystem, Krebsschutz, Leberzirrose, Cachexia, ALS, chronisches Müdigkeitssyndrom usw. näher einzugehen, wollen wir uns eine weitere, diesmal mentale „Power-Eigenschaft“ der BCAA´s ansehen. Auch auf die kürzlich bekannt gewordenen Fettverbrennungseigenschaften hoher BCAA´s Verzehrmengen, wobei interessanter Weise vor allem das (braune) Fett, das sich am Bauch anlagert, offensichtlich schneller verbrannt wird, wollen wir hier nicht näher eingehen, das die in der Studie verzehrte BCAA-Menge einfach zu hoch für die tägliche Praxis ist.

    Die orale Supplementation von BCAA´s (bes. L-Leucine) kann mentalen Ermüdungserscheinungen (Konzentrationsschwäche, langsamere Reflexe, nachlassende „Spritzigkeit etc.) die durch längere hochintensive körperliche Belastung unweigerlich auftreten, deutlich abmildern bzw. hinauszögern.
    Dabei spielt der oben erwähnte Glukose-Alanine-Zyklus nur eine untergeordnete Rolle, vor allem ist die „Agilität“ von L-Leucine an der Blut-Hirn-Schranke hier entscheidend.

    Durch intensive körperliche Belastung werden sog. Ermüdungstransmitter vor allem Serotonin aktiviert. Da durch die körperliche Belastung (was direkt nachmessbar ist) der Anteil von BCAA’s, Alanine, Glutamine, Arginine und Taurine im Blutpool sinkt (vor diese Aminosäuren werden während der Belastung oxidiert) entsteht ein Überschuss anderer Aminosäuren, vor allem an Tryptophan im Blut. Das meiste Tryptophan im Blutpool nicht „frei“ und hochaktiv, sondern an Albumine gebunden (wobei dieser Bindungsgrad vor allem durch die im Blut vorhandenen langkettigen Fettsäuren gesteuert wird) und hat in gebundener Form nur minimale Auswirkung auf Serotonin.
    Bei körperlicher Belastung erhöhen sich, zusätzlich zum entstehenden Tryptophan-Überschuß, auch die langkettigen Fettsäuren im Blut, was die Bindung des Tryptophans an die Albumine reduziert und dann einen massiven Überschuß an freiem Tryptophan mit starker Serotoninaktivität bzw. mentaler Ermüdung nach sich zieht.

    Nun setzt die „Agilität“ der BCAA´s ein, Tryptophan und die BCAA´s konkurrieren beim Eintritt ins Gehirn (an der Blut-Hirn-Schranke) um die selben Aminosäuren-Carrier, wobei besonders L-Leucine diese Carrier sehr massiv belegt bzw. die anderen Aminosäuren „abdrängt“. Durch die orale Supplementierung kurz vor und während der Belastung kann das Absinken der BCAA´s im Blutpool vermindert oder gar abgefangen werden, die BCAA´s – vor allem Leucine – belegen die Carrier und Tryptophan kann seine Serotoninaktivierung bzw. die folgende mentale Ermüdung nicht voll zum Tragen bringen, was wiederum in einer höheren bzw. längeren mentalen Leistung resultiert.


    Studien und Praxis:

    Für die Effektivität der oben beschriebenen BCAA-Funktionen gibt es widersprüchliche Studien, mit anderen Worten in einigen Studien sind die Eigenschaften nachgewiesen und andern wurden sie nicht festgestellt. Betrachtet man diese Studien jedoch aus der sportlichen Praxis, dann ist ganz eindeutig festzustellen, dass die negativen Studien zum Großteil an der Wirklichkeit vorbeigehen bzw. ganz speziell gestaltet waren und nicht einfach auf andere Sportarten übertragen werden können.
    Beispielsweise wurde die Verbesserung der Ermüdungsresistenz bei einer Studie im Ausdauersport nicht bei normalem Wetter, sondern nur unter starker Hitze festgestellt. In der Praxis, ist diese BCAA-Eigenschaft aber vor allem im Fußball, Boxen, Karate, also Schnellkraft-Ausdauersportarten besonders gut erkennbar, was per Studie noch nie untersucht wurde.
    Andere theoretische Ansätze sind, dass ein Kraftsportler (wobei man einen Gewichtheber vor Augen hat) eigentlich gar nicht so viele BCAA´s verbraucht (ein Ausdauersportler verbraucht viel mehr) und eine Supplementierung im Kraftsport sinnlos sei. In der Tat sind BCAA´s für einen Gewichtheber, der alle 3 – 5 Minuten ein, zwei oder drei schwere Hebungen macht, relativ sinnlos, aber bei einem Ringer, Bodybuilder, ja sogar bei einem Radfahrer kann man schon nach 5 Minuten Belastung einen deutlichen Abfall von L-Leucine im Blutpool nachmessen, was eine BCAA-Supplementierung äußerst sinnvoll macht.

    Insgesamt sind eine BCAA-Supplementierung in der sportlichen Praxis sicherlich die wichtigste und sinnvollste Aminosäure-Supplementierung und zwar wesentlich effektiver als etwa eine Glutamin-, Taurin-, Arginine- oder sonstige Supplementierung, wobei letztgenannte Aminosäuren – allerdings in kleineren Mengen - durchaus auch als sinnvoll zu betrachten sind.


    Effizient einer BCAA-Supplementierung:

    Eine BCAA-Supplementierung in Form von relativ hohen Mengen (5 bis 20g) FREIER BCAA´s ist extrem effizient (effizienter als die Supplementierung aller anderen Aminosäuren) und das hängt mit folgenden zwei einzigartigen Eigenschaften dieser verzeigtkettigen Aminosäuren zusammen.

    Zunächst gelangen oral verzehrte freie BCAA´s direkt und schnell (in 10 - 15 Minuten) völlig unverändert in den Blutpool und stehen dann sofort für funktionelle Prozesse zur Verfügung. Alle anderen Aminosäuren sind wesentlich schlechter bioverfügbar und gelangen erst auf dem Umweg über die Leber, wo sie zeit- und energieaufwendig zu allen möglichen Substraten umsynthetisiert werden, in den Blutpool. Nebenbei bemerkt: Oft ist eine hochdosierte BCAA-Supplementierung (BCAA´s sind ja u.a. glutaminsparend), zur Aufrechterhaltung eines hohen Glutaminlevels, effektiver als eine direkte orale Glutaminsupplementierung, da letzteres nur in kleinen Mengen und nach längerer Zeit aus der Leber ins Blut gelangt.
    Wie schnell und effektiv die BCAA´s sind, zeigt die Tatsache, dass selbst bei einer normalen Proteinmahlzeit (egal ob Proteindrink, Fleisch-, Milch-, Soja- oder sonstigem Verzehr), worin die BCAA´s nicht einmal in freier Form vorliegen, als erstes im Blutpool erscheinen. Nach der Verdauung der Mahlzeit sind 70% der im Blut erscheinenden Aminosäuren BCAA´s, die direkt in die Muskulatur gelangen können. Misst man 3 Stunden nach der Mahlzeit die in den Muskelzellen aufgenommenen Aminosäuren, dann sind dies zu zwischen 50 - 90% BCAA´s und der Rest verteilt sich auf die 15 anderen essentiellen und semiessentiellen Aminosäuren.

    Der zweite große Vorteil einer „free form BCAA-Supplementierung“ liegt in der Neutralität der isolierten BCAA´s gegenüber proteinoxidativen enzymatischen Körperprozessen.

    Da vor allem Whey Protein fast 25% BCAA´s (bei sehr guten Whey Protein Hydrolysaten sogar in freier und peptidgebundener Form) enthält und diese Aminosäuren beim Whey Protein etwa nach 45 Minuten, bei Whey Protein Hydrolysaten (aber nur echten Hydroysaten und nicht dem üblicherweise als Hydrolysat angebotenen Proteintabletten mit kleinem Hydrolysatanteil) schon nach 15 Minuten im Blutpool sind, wird oft der Verzehr solcher Supplements vor dem oder während des Trainings empfohlen. DIESE EMPFEHLUNG IST GRUNDVERKEHRT - DENN...

    Während die freien isolierten BCAA´s, selbst in der für anabole bzw. antikatabole Funktionen benötigten hohen Menge von mindestens 5g, besser 10 - 20g, die sog. proteinoxidativen Körperenzyme nicht aktivieren, würde die für diese BCAA-Menge notwendige Whey Zufuhr von mindestens 20 bis 80 Gramm sofort proteinoxidative und damit (katabole) Abbauprozesse bewirken.

    Anders ausgedrückt, der Verzehr von den zur ausreichenden BCAA-Versorgung notwendigen Mengen Whey Protein würde zwar die BCAA´s mehr oder weniger schnell liefern, aber gleichzeitig auch den Aminosäureverbrauch des Organismus stimulieren, so dass bestenfalls gar nichts bezüglich einer positiven Aminosäurebilanz im Blutpool übrig bleibt oder schlimmstenfalls sogar mehr Aminosäuren verbraucht, als zugeführt würden. Auf ein weiteres Problem, nämlich die Belastung des Organismus mit nicht gebrauchten Aminosäuren, die ausgeschieden werden müssen, wollen wir hier nicht eingehen (vergl. dazu auch den Artikel „Proteine für maximalen Muskelaufbau“).

    Eine sinnvolle relativ hochdosierte BCAA´s Substitution kurz vor oder während des Trainings ist also nur mit den freien und isolierten BCAA´s, die sehr schnell „nur“ diese anabolen und katabolen Aminosäuren in den Blutpool bringen und keinen Aminosäurenmehrverbrauch verursachen, möglich, da nur in diesem Falle die zusätzlich oral verzehrten BCAA´s wirklich für die notwendigen Funktionen benutzt werden.


    Konkurrenzverhalten der BCAA´s bei der Resorption

    Die BCAA´s und hier wieder besonders L-Leucine sind nicht nur beim Wettstreit um die o.g. Carrier an der Blut-Hirn-Schranke, beim Eindringen in den Aminosäurepool des Blutes und bei der Aufnahme in die Muskelzellen „stärker“ als alle anderen Aminosäuren, sie können sich sogar schon bei an den Resorptionszellen im Darm vor die anderen Aminosäuren drängen. Leucine kann sogar, wenn es in zu hohem Anteil im BCAA-Supplement vorliegt UND die Verzehrmenge des Supplements zu hoch ist (beide Kriterien müssen erfüllt sein!), die BCAA´s Valine und Isoleucine – und natürliche erst recht alle anderen Aminosäuren - von den Resorptionsrezeptoren verdrängen, so dass diese nicht in ausreichender Menge in den Organismus gelangen.

    Diese Tatsache, aber auch der eigentlich nie genau zu klärende Bedarf verschiedener Aminosäuren in gewissen Lebens- bzw. Belastungslagen, der ja u.a. auch von der täglichen Proteinzufuhr, den Wachstumsprozessen, der Belastung und vielem mehr abhängt (vergl. auch hier den Artikel „Proteine für maximalen Muskelaufbau“), machen „Standart-Empfehlungen“ für die Zusammensetzung und die Verzehrmengen (Dosierangaben) von BCAA-Supplement äußerst schwer, um nicht zu sagen unmöglich.

    Im Sport hat man ursprünglich für lange Zeit die aus der „Leber- und Niereninsuffizenz“ stammende ernährungsmedizinischen Erkenntnisse übernommen und empfiehlt 2 Teile Leucine, 1 Teil Valine und 1 Teil Isoleucine als „optimale“ Zusammensetzung bei einer Verzehrmenge von 5 bis zu 20 Gramm pro Tag. Diese Empfehlungen haben sich in der sportlichen Praxis auch bewährt und die Erfolge solcher Supplements (vorausgesetzt sie enthalten wirklich das was auf dem Etikett steht – was nicht immer der Fall ist) sind gut. Problematisch bzw. nicht so optimal ist, dass diese BCAA-Formulars auf Basis des, bei solchen Krankheitsfällen ja notwendigen, geringen täglichen Proteinverzehrs und keiner besonders hohen körperlichen Belastung (was bei Leistungssportlern natürlich ganz und gar nicht der Fall ist), entwickelt wurden. So sind die klassischen so genannten 2:1:1-BCAA-Formulars sicher gut, aber bei weitem nicht optimal.

    Neuere und vermehrte Erkenntnisse über Sporternährung, Substratbedarf im Leistungssport haben mittlerweile optimalere bzw. dem Leistungssport angepasste BCAA-Supplements hervorgebracht. Bei diesen Supplements ist der hohe Leucinebedarf und der Leucineverlust über den Glukose-Alanine-Zyklus mitberechnet und sie enthalten neben einem höheren Leucinanteil auch Alanine und weitere unterstützende Co-Substrate wie B-Vitamine, steroidale Pflanzenextrakte und teils Alpha-Liponsäure.

    Zur Zeit laufen international (die EU-Erweiterung macht auch für mittelständische Unternehmen wissenschaftliche Forschung wieder bezahlbar) neue Entwicklungen, bei denen kleinere Mengen (10g) Whey-Soja-Hydrolysat (diese kleinen Mengen bewirken noch keine Aktivierung proteinoxidativer Körperenzyme) mit verschiedenen BCAA Formulars und einigen Co-Substraten getestet werden. Solche Entwicklungen sind viel versprechend, vor allem deswegen, weil kurzkettige Peptide bioaktiv sind und über andere Rezeptoren als freie Aminosäuren in den Blutpool gelangen und sich nicht gegenseitig behindern.


    Die Praxis der (BCAA) Supplementierung im Sport

    Zunächst muss klargestellt werden, dass ein BCAA-Supplement kein Protein oder eine Mahlzeit ersetzen soll, sondern nur zusätzlich den trotz guter Proteinversorgung kurzfristig entstehenden Aminosäurebedarf decken.

    Üblicherweise sollte eine gute ausgewogene Ernährung und eines der modernen All-in-One Nachtrainingssupplements (aber es muss wirklich gut sein und alles enthalten was zur Deckung des Substratverbrauchs im Training notwendig ist) die Basisversorgung für den Sportler sein. In gewissen Fällen, etwa wenn der Athlet durch seine (unregelmäßige) Lebens- bzw. Essensweise seinen Protein-,Vitamin-, Mineralien-, Fettsäurebedarf nicht decken kann oder wenn es sich um einen „Hardgainer“, also einen „Dürren“ handelt, der sehr viele Nährstoffe „verbrennt“, kann man eventuell noch entsprechende Protein-, Vitaminsupplements oder sogenannte „Weight Gainer“ zur notwendigen Basisversorgung rechnen, da dann nur mit ihnen der Nährstoffbedarf gedeckt werden kann.


    Was kann der Sportler dann noch mehr tun?

    Zum einen kann er versuchen, den Substratverbrauch noch besser zu substituieren oder den Verbrauch schon beim Entstehen drosseln. Selbst das beste All-in-one Nachtrainingssupplement kann aus Preis- aber vor allem Geschmacksgründen den Substratverbrauch, insbesonders an BCAA´s nicht ganz kompensieren. Ein solches Produkt kann übrigens auch nicht spezifische individuelle Anforderungen abdecken (was, wie eben gesagt, eventuell andere Supplements zur Basisversorgung notwendig macht), denn der Hardgainer braucht mehr Kohlenhydrate, der Softgainer weniger Kohlenhydrate und selbst die besten All-in-One´s können nur am Durchschnitts-Stoffwechsler ausgerichtet werden.

    Zum anderen kann der Athlet aber auch durch Ergogenics, d.h. Substrate die nicht oder nur indirekt im Training verbraucht werden und oft nicht einmal Nährstoffe sind, aber allein durch ihr Vorkommen im Organismus bestimmte „ergogene = leistungsfördernde“ Funktionen auslösen. Meist – wahrscheinlich sogar immer, ist jedoch zur optimalen Wirkung solcher Ergogenics die Grundvoraussetzung, dass die Nährstoffversorgung möglichst optimal gesichert ist. Beispielsweise bringt es nichts eine Substanz wie ß-Edysteron oder HMB zu nehmen, wenn nicht einmal die Proteinzufuhr hoch genug ist, um den Bedarf zu decken.

    Da eine optimale Nährstoffdeckung die Basis für Ergogenics ist und das Thema dieser Arbeit auch nicht Ergogenics, sondern BCAA´s sind, wollen wir im folgenden herausarbeiten, dass die BCAA´s oft der „missing link“ zur optimalen Aminosäureversorgung und damit zur Voraussetzung für optimale Leistungsfähigkeit, Muskelwachstum und Regeneration sind.

    Wie oben gleich zu Anfang erläutert, ist eine optimale BCAA-Versorgung wünschenswert, bzw. wenn die maximale Leistungsfähigkeit angestrebt wird, sogar notwendig. Die beschriebenen anabolen und antikatabolen Effekte im und nach dem Training können nur initiiert werden, wenn genug BCAA´s dafür im Blutpool bzw. in dem Aminosäurepool des Körpers vorhanden sind.

    Dieser Mehrbedarf entsteht vor allem direkt während des Trainings durch belastungsbedingte Aminosäureverluste, aber auch durch einen gewissen Mehrbedarf für die nach dem Training einsetzenden anabolen Regenerationsprozesse.

    Der Abbau bzw. Verlust dieser Aminosäuren geschieht während der Trainingsbelastung so schnell und massiv, dass, ganz egal wie gut die Proteinversorgung auch ist, der Aminosäurepool des Körpers unweigerlich geleert wird.

    Ein schnelles Auffüllen des Aminosäurepools oder gar die zusätzliche orale Zufuhr von Aminosäuren, welche noch im Training in den Blutpool gelangen und die Entleerung des Gesamtaminosäurepools des Körpers vermindern oder wenigstens verzögern, ist nur durch freie isolierte BCAA´s als Supplement möglich. In diesem Zusammenhang sei nochmals erwähnt, dass die BCAA´s als einzige Aminosäuren schnell genug und in ausreichend hoher Menge in den Blutpool gelangen und dass ein schnell bioverfügbares Whey Protein oder dessen Hydrolysat, wegen der proteinoxidativen Enzyme, nicht genug BCAA´s liefern kann.

    Kommen wir nun zu unserer oben genannten Basisversorgung aus einer guten Ernährung und einem modernen All-in-One Nachtrainings-Supplement zurück. Durch diese Basisversorgung ist der Aminosäurebedarf während des Tages abgedeckt und die Aminosäureverluste durch die Trainingsbelastung können mit dem All-in-One WEITGEHEND abgedeckt werden.

    Stockt man diese Basisversorgung mit einem guten BCAA-Supplement auf, das man kurz vor und/oder während der Trainingsbelastung in entsprechenden Mengen zuführt, dann wird aus dem „WEITGEHEND“ in den meisten Fällen schon „OPTIMAL“.

    Die BCAA-Supplementierung vermindert ein zu starkes Entleeren des körpereigenen Aminosäurepools, was die beschriebenen positiven antikatabolen und ermüdungsresistenden Effekte im Training selbst bewirkt und sorgt zusätzlich dafür, dass der nunmehr weniger leere Aminosäurepool des Körpers durch die im All-in-One enthaltenen Aminosäuren schneller und vollständiger aufgefüllt wird.
     
  6. #6 no_pain_no_gain, 06.01.2007
    no_pain_no_gain

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    Danke, das war sehr informativ...
    jetzt wundert mich nur eins... die gängige Praxis bei BCAA Supplementation ist ja eigentlich, genau vor und genau nach dem Training jeweils die empfohlene Dosis zu nehmen.
    Hier ist aber nur von genau vor/während die Rede...
     
  7. Big B

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    Der Grund, warum viele Sportler BCAAs nach dem Training nehmen, liegt darin, dass BCAAs extrem schnell vom Körper resorbiert werden. In der Regel sind BCAAs schon zwanzig bis dreißig Minuten nach Einnahme im Blut.
     
  8. #8 Daymate, 06.01.2007
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    ja. den beitrag fand ich auch super. hatte nicht gewusst, dass bcaa so wichtig sind. werde die mir auch mal bestellen
     
  9. #9 exellance, 06.01.2007
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    Aber was ist denn nun besser AMINO oder BCAA??
    darum geht es mir hauptsächlich!!!!
     
  10. #10 Anonymous, 06.01.2007
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  11. #11 Anonymous, 06.01.2007
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    BCAAs sin doch eh in fast allen amino supplements enthalten.
    Aminos allein nur durch eiweiss wies meine bisherige erfahrung zeigt.
     
  12. #12 Arnold Strong, 07.01.2007
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    hab ich das richtig verstanden? ein hoher verbrauch an whey-protein ist katabol?
     
  13. Big B

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    Nein, auf keinen Fall.
     
  14. #14 Arnold Strong, 08.01.2007
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    :oops: war ja auch schon spät :oops:
     
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BCAA vs AMNIO

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