Lichttherapie

Im Rahmen einer Lichttherapie wird der menschliche Körper über einen gewissen Zeitraum hinweg durch eine künstliche Lichtquelle bestrahlt, die in der Regel eine Stärke von 2.500 bis 10.000 Lux (die durchschnittliche Leistung von Zimmerbeleuchtung liegt bei ca. 300 – 500 Lux) aufweist. Verschiedene positive Effekte der Lichttherapie auf den Organismus sind wissenschaftlich nachgewiesen.

Lichttherapie © Kzenon - Fotolia.com

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Positive Auswirkungen der Lichttherapie

Zu Therapiezwecken eingesetztes – in der Regel weißes – Licht übt auf die meisten Menschen einen stimmungsaufhellenden Effekt aus. Daher wird die Lichttherapie unter anderem gerne bei leichter saisonaler Depression (umgangssprachlich auch als Winterdepression bezeichnet) angewendet. Hintergrund einer entsprechenden Stimmungsaufhellung ist unter anderem ein hemmender Einfluss des Lichtes auf die Produktion von Melatonin – hierbei handelt es sich um ein (im Volksmund auch als Schlafhormon betiteltes) Hormon, das vorwiegend in der zweiten Hälfte der Nacht produziert wird und vermutlich ein Auftreten depressiver Verstimmungen fördert. Darüber hinaus regt eine therapeutische Lichtexposition die körpereigene Serotoninproduktion an – Serotonin wird in der Umgangssprache Glückshormon genannt.
Neben der Psyche profitiert auch das menschliche Immunsystem häufig von der gezielten Einwirkung der therapeutischen Lichtquelle. So tragen die UV-B-Anteile des Lichts zur Produktion von Vitamin D bei. Weitere Fragmente von im Licht enthaltener ultravioletter Strahlung fördern die körpereigene Vernichtung potenziell schädigender Keime.
Zur medizinischen Behandlung körperlicher Erkrankungen finden unterschiedliche Formen der Lichttherapie schließlich beispielsweise bei Patienten Anwendung, die unter Neurodermitis oder Schuppenflechte leiden. Entsprechende lichttherapeutische Verfahren werden von Medizinern unter dem Begriff der Fototherapie zusammengefasst.

Praktische Anwendung:

Dauer und Häufigkeit einer therapeutischen Lichtexposition richten sich unter anderem nach individuellen Beschwerden und der Stärke einer eingesetzten Lichtquelle. Durch Experten wird oft eine tägliche Lichtdusche von ca. 30 – 60 Minuten empfohlen.
Während einer lichttherapeutischen Anwendung sitzt die zu behandelnde Person in einem Abstand von 80 bis 100 Zentimetern vor der Leuchte. Dabei ist es nicht notwendig, die Lampe im Therapieverlauf stetig direkt anzusehen – der Lichteinfall erreicht die Netzhaut beispielsweise auch bei gelegentlich geschlossenen Augen.
Besonders gute Erfolge hinsichtlich des Eintretens einer Stimmungsaufhellung zeigen wissenschaftlichen Ansichten zufolge lichttherapeutische Anwendungen, die in den Morgenstunden stattfinden. Bedingt ist dies vermutlich durch die Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt noch gebildetes Melatonin effektiv gehemmt werden kann.

Eventuelle Vorsichtsmaßnahmen:

Grundsätzlich birgt die Anwendung der Lichttherapie keine gesundheitlichen Risiken. Allerdings ist in einigen Fällen eine vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt empfehlenswert. So ist es etwa möglich, dass die Einnahme verschiedener Psychopharmaka (wie beispielsweise Johanniskraut) oder Antibiotika die Lichtempfindlichkeit der Haut steigern. Auch eine bereits erlittene Hornhautablösung oder das Vorliegen eines grünen Stars sowie bekannte Hautkrankheiten können Eignung oder empfohlene Dauer einer lichttherapeutischen Behandlungsdauer beeinflussen.
Nicht in allen Fällen auftretender mentaler Verstimmungen ist die Lichttherapie eine ausreichende Behandlungsmethode. Liegt bei einer Person beispielsweise eine stärker ausgeprägte saisonale Depression oder eine weitere Form der Depression vor, so können zusätzliche Therapiebausteine wie Psychotherapie und/oder die Gabe von Psychopharmaka sinnvoll bzw. notwendig sein. Daher empfehlen Mediziner beim Auftreten depressiver Verstimmungen grundsätzlich das Aufsuchen eines Facharztes zur Abklärung entsprechender Ursachen.

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