Pilates

Pilates ist eine sanfte, kontrollierte und bewusste Trainingsmethode für den ganzen Körper. Sowohl die großen Muskelverbände als auch kleine und tiefliegende Muskeln werden gezielt angespannt, gedehnt und entspannt. Alle Bewegungen werden mit dem Atem koordiniert. Der Erfinder und Namensgeber Joseph Hubert Pilates wurde 1883 in Deutschland geboren und war Zirkusartist, Turner, Bodybuilder und Taucher.

Pilates © vgstudio - Fotolia.com

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Wirkungen

Die über 500 Pilates-Übungen wirken besonders auf die Körpermitte ein. In der Fachsprache werden die Stützmuskeln in der Körpermitte als „Powerhouse“ (zu deutsch „Kraftzentrum“) bezeichnet. Dazu gehören die Muskeln um die Wirbelsäule, das Zwerchfell, der große Bauchmuskel und die Beckenbodenmuskeln. Diese Stützmuskeln sind im modernen Lebensstil, der den Großteil des Tages im Sitzen verbracht wird, bei den meisten Menschen nur schwach ausgebildet. Die Folge sind eine krumme, gebeugte Haltung sowie Verspannungen und Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich. Regelmäßiges Pilates-Training sorgt dafür, dass die Stützmuskeln gestärkt werden, was die Haltung der Wirbelsäule verbessert. Die Übungen können sowohl zur Vorbeugung als auch zur Linderung bei bereits bestehenden Beschwerden eingesetzt werden. Auch zur Rehabilitation nach einem Unfall kann Pilates geübt werden. Das intensive Muskeltraining formt zudem einen schönen Körper mit flachem Bauch, schlanker Taille und trainierten Oberschenkeln. Durch die Konzentration auf die Atemmuskeln und das bewusste Atmen wird auch das respiratorische System gestärkt. Die Besinnung auf die Körpermitte und die Atmung beruhigt und zentriert den Geist und schafft ein verbessertes Körpergefühl und bringt Körper und Geist in Balance. Eine Person mit einem Körpergewicht von 75 Kilogramm verbraucht in einer Stunde Pilates etwa 220 bis 230 Kalorien.

Ausrüstung und Geräte

Die meisten Übungen werden ohne Hilfsmittel auf einer Matte oder einer anderen weichen Unterlage wie einem Teppich durchgeführt. Dabei trägt man bequeme Kleidung, in der man sich gut bewegen kann. Am besten wird auf Socken oder barfuß geübt. Zur Unterstützung von Körperwahrnehmung, Feinmotorik und Koordination werden zudem verschiedene Kleingeräte wie elastische Bänder und Bälle eingesetzt, beispielsweise Tennis-, Igel-, Sitz- und Balancebälle. Diese einfachen Hilfsmittel kosten selten mehr als 10 Euro. Zu den etwas spezielleren Hilfsmitteln gehören Trainingsgürtel, die mehr Aufmerksamkeit für die Arbeit der Stützmuskeln schenken sollen (etwa 20 bis 50 Euro), Balanceroller (auch „Pedalos“, etwa 40 bis 100 Euro) oder Koordinationswippen (etwa 30 bis 60 Euro). Großgeräte wie der Reformer, der an eine Ruderbank mit Bändern erinnert, oder der Cadillac (eine Übungsbank mit Stangen und Ringen) kosten in der Regel etwa 2000 bis 3000 Euro und sind nur für Fortgeschrittene und Profis zu empfehlen.

Pilates erlernen

Vor allem zu Beginn ist es empfehlenswert, zu einem professionell ausgebildeten Pilates-Lehrer zu gehen, um die Übungen auch wirklich korrekt ausführen zu können. Kontrollierte und konzentrierte Bewegungen, die richtige Atemtechnik und genaues Wissen darüber, wie sich auch kleine und tiefliegende Muskeln erspüren und aktivieren lassen, lässt man sich am besten von einem Lehrer erklären. Mittlerweile sind Pilates-Kurse weit verbreitet. Eine Einheit kostet etwa zwischen 10 und 14 Euro. Ab 50 Euro und mehr pro Einheit können auch private Lehrer gebucht werden, die Einzelunterricht geben. Meist dauert eine Einheit 60 bis 90 Minuten. Ein voller Einsteigerkurs zieht sich über sechs bis zwölf Wochen mit einer Trainingseinheit pro Woche.

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