Karate

Karate ist eine Form der Kampfkunst, die ungefähr im 19. Jahrhundert aus lokalen Kampfstilen Südjapans und anderen chinesischen und japanischen Einflüssen entstand. Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Triumphzug des Karate-Stils durch ganz Japan, von wo aus er schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg in die ganze Welt verbreitet wurde.

Karate © wellphoto - Fotolia.com

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Allgemeines über Karate

Die ursprüngliche Bezeichnung lautete „Karatedo“, was auf japanisch soviel wie „Weg der leeren Hand“ bedeutet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird meist die Kurzform Karate verwendet. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich um eine waffenlose Kampfkunst. Verschiedene Schlag-, Tritt-, Block-, Stoß- und Fußfegetechniken sowie unterschiedliche Kampfstellungen bilden die Grundlage des Karate-Trainings. Später kommen Würfe, Hebel und gegebenenfalls Würgegriffe und Nervenpunktangriffe dazu. Neben den körperlichen Techniken gehören auch kurze Meditationen zum Training. Eine genau festgelegte, traditionelle Begrüßungszeremonie leitet jede Karate-Stunde ein.
Der Trainingsplatz wird als Dojo bezeichnet. Die Rangfolge zwischen Schüler und Lehrern bestimmt die Aufstellung aller anwesenden Personen, wobei auch die Himmelsrichtungen miteinbezogen werden. An der Ostseite befindet sich traditionellerweise ein kleiner Schrein oder Altar. Als Kleidung dienen eine einfache weiße Leinen- oder Baumwollhose und eine ebensolche Jacke. Farbige Gürtel, sogenannte „Obis“, zeigen an, wie weit der Schüler im Training fortgeschritten ist. Um den nächsthöheren Trainingsgrad zu erreichen, muss eine Prüfung abgelegt werden. Meisterschüler tragen einen schwarzen Gürtel. Trainiert wird ausschließlich barfuß. Früher war auch das Abhärten der Gliedmaßen Bestandteil des Trainings, das Ausdruck fand im Zerschlagen von Brettern, dem berühmten Bruchtest. Heute ist dieser Teil nicht mehr besonders verbreitet.

Ganzheitlicher Ansatz

Der Respekt vor dem Lehrer und dem Kampfpartner spielt eine wichtige Rolle. Karate dient allein der Selbstverteidigung, niemals dem Angriff. Körperbeherrschung, Disziplin, Verantwortungsbewusstsein und Kondition gehören zu den wichtigsten zu erlernenden Qualitäten. So werden im Training und in Wettkämpfen die Schläge und Tritte stets abgestoppt, bevor sie den Kampfpartner berühren. Meditation, Atemübungen und Entspannungstechniken heben das Training von der rein körperlichen auch auf die geistige Ebene. So wird auch die Konzentrationsfähigkeit gesteigert. Körperlich werden Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer trainiert.
Regelmäßiges Karate-Training stärkt die Gesamtmuskulatur und das Herz-Kreislauf-System. Auch Gleichgewichtssinn, Motorik, Körperwahrnehmung und Koordination werden verbessert. Es stellt sich eine innere Ruhe und Harmonie ein, die förderlich bei stressinduzierten Beschwerden und Krankheiten ist. Auch das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit können gesteigert werden. In einer Stunde Karate kann eine 75 Kilogramm schwere Person etwa 740 Kalorien verbrauchen. Damit eignet sich diese Kampfsportart auch zur Gewichtsregulation.

Kosten beim Karate

Der Karate-Anzug kostet etwa 30 bis 80 Euro, je nach Qualität. In fortgeschrittenen Klassen muss eventuell ein Faustschützer für 18 bis 22 Euro erworben werden. Für Frauen wird ab einem bestimmten Grad ein Brustschutz für etwa 35 bis 45 Euro empfohlen. Die Kosten für die Lehrstunden variieren stark. Die Beiträge werden meist monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich bezahlt. In der ermäßigten Klasse (Studenten, Azubis, Kinder, Jugendliche usw.) belaufen sich die monatlichen Kosten in der Regel auf 15 bis 20, in Ausnahmefällen bis auf etwa 70 Euro. Für Erwachsene ist mit 25 bis 80 Euro pro Monat zu rechnen. Karateprüfungen kosten meist zwischen 10 und 20 Euro, der entsprechende Obi ist meist im Preis enthalten.

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